Haus kaufen auf Föhr: preise, Lagen & Tipps für Käufer

Lukas Remming

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Haus mit Reetdach auf Föhr zum Verkauf.

Die Nachfrage nach Immobilien auf Föhr ist so hoch wie nie: Viele träumen davon, ein eigenes Haus auf der grünen Nordseeinsel zu besitzen – sei es als Ferienhaus, zur Vermietung oder als dauerhaften Wohnsitz.

Doch wer sich für einen Kauf interessiert, stellt schnell fest: Die Angebote sind rar, die Preise hoch und der Markt sehr speziell.

Umso wichtiger ist es, den Überblick zu behalten: Wie entwickeln sich die Preise? Welche Lagen lohnen sich besonders? Und worauf muss man beim Kaufprozess achten?

Wir geben dir einen Überblick über den Immobilienmarkt auf Föhr, zeigen Unterschiede zwischen beliebten Lagen wie Wyk und den alten Friesendörfern und erklären, was du zu Nebenkosten, Finanzierung und Ferienvermietung wissen solltest.

So kannst du realistisch einschätzen, ob sich der Hauskauf auf Föhr für dich lohnt.

Haus kaufen auf Föhr – die wichtigsten Fakten 2025
  • Durchschnittspreis: ca. 6.500–7.000 € pro m² Wohnfläche
  • Toplagen: Wyk (Strandnähe), Südstrand, traditionelle Friesendörfer wie Nieblum & Oldsum
  • Käufergruppen: Zweitwohnsitz-Besitzer, Investoren, Familien mit Dauerwohnsitz
  • Renditepotenzial: 3–6 % bei Ferienvermietung, abhängig von Lage & Ausstattung
  • Nebenkosten: 6,5 % Grunderwerbsteuer + Notar & Grundbuch (~1,5 %) + Makler bis 3,57 %

Immobilienpreise und Markttrends auf Föhr 2025

Die Immobilienpreise auf Föhr haben sich in den letzten Jahren stark entwickelt und liegen inzwischen auf einem hohen Niveau.

Welche Faktoren diese Entwicklung beeinflussen, wie sich die Quadratmeterpreise verändert haben und wer aktuell zu den wichtigsten Käufern gehört, schauen wir uns im Detail an.

Entwicklung der Quadratmeterpreise

Noch vor wenigen Jahren galt Föhr im Vergleich zu Sylt als verhältnismäßig erschwinglich.

Doch die Situation hat sich deutlich verändert: Die Preise für Wohnimmobilien sind kontinuierlich gestiegen und haben 2025 ein Rekordniveau erreicht.

Der Durchschnittspreis liegt 2025 laut Portaldaten bei rund 6.500–7.000 €/m².

In Toplagen wie dem Südstrand oder in Wyk werden jedoch deutlich höhere Preise erzielt – teilweise bis zu 11.000 €/m².

Überregionale Marktberichte sprechen sogar von Ø 12.000 €/m² für die nordfriesischen Inseln, wobei dieser Wert stark von Sylt beeinflusst ist.

Immobilienpreise auf Föhr von 2010 bis 2025.

Besonders ins Gewicht fällt die geringe Verfügbarkeit: Baugrundstücke sind auf der Insel extrem selten, Bestandsimmobilien wechseln nur selten den Besitzer.

Dadurch werden selbst renovierungsbedürftige Häuser zu hohen Preisen gehandelt. Käufer sollten daher nicht nur mit einem hohen Budget planen, sondern auch mit schnellen Entscheidungsprozessen rechnen, wenn ein attraktives Objekt auf den Markt kommt.

Wer kauft auf Föhr?

Die Käuferschaft auf Föhr ist vielfältig, aber klar von bestimmten Gruppen geprägt.

Einen großen Anteil machen wohlhabende Käufer aus dem In- und Ausland aus, die nach einem exklusiven Zweitwohnsitz oder einer Ferienimmobilie suchen.

Besonders beliebt sind Objekte mit Nordseeblick oder traditionellen Reetdächern, die den typischen Inselcharakter widerspiegeln.

Daneben treten zunehmend Investoren auf, die Föhr als stabilen Markt für Ferienvermietung sehen. Die konstant hohe Nachfrage nach Urlaubsunterkünften sorgt dafür, dass sich Immobilien auch als Kapitalanlage lohnen können.

Nicht zuletzt gibt es Familien, die dauerhaft auf der Insel leben möchten – etwa Rückkehrer oder Zuzügler, die die ruhige, naturnahe Umgebung schätzen.

Für sie gestaltet sich der Kauf allerdings besonders schwierig, da sie mit finanzstarken Interessenten konkurrieren müssen.

Beliebte Lagen für den Hauskauf

Wer ein Haus auf Föhr kaufen möchte, hat die Wahl zwischen sehr unterschiedlichen Lagen – von lebhaften Küstenorten bis zu ruhigen Dörfern im Inselinneren.

Die Preise unterscheiden sich je nach Nähe zum Meer, Infrastruktur und dem typischen Charme der Umgebung.

Wyk auf Föhr

Haus kaufen in Wyk auf Föhr.

Wyk ist das Herz der Insel und gleichzeitig der gefragteste Standort für Immobilienkäufer.

Die direkte Lage am Meer, der lange Sandstrand und die gute Infrastruktur mit Geschäften, Restaurants und Fähranbindung machen die Stadt besonders attraktiv.

Häuser in Strandnähe oder mit Blick auf die Nordsee erzielen Spitzenpreise, die regelmäßig über dem ohnehin hohen Inseldurchschnitt liegen.

Für viele Käufer ist Wyk die erste Wahl, da sich hier Alltagstauglichkeit und Urlaubsflair verbinden.

Wer eine Immobilie in Zentrums- oder Strandlage sucht, muss allerdings mit starker Konkurrenz rechnen – Objekte sind oft nur kurz am Markt und gehen schnell an zahlungskräftige Interessenten.

Alte Dörfer (z. B. Oldsum, Nieblum, Alkersum)

Abseits von Wyk locken die alten Friesendörfer mit einem ganz besonderen Charme.

Reetgedeckte Häuser, enge Gassen und historische Dorfkerne prägen Orte wie Oldsum, Nieblum oder Alkersum.

Viele Käufer schätzen hier die Ruhe, das traditionelle Inselleben und die Nähe zur Natur.

Preislich sind die Dörfer zwar oft etwas günstiger als die Toplagen in Wyk, dennoch liegen auch hier die Kosten deutlich über dem Festlandsniveau.

Besonders Reetdachhäuser in gepflegtem Zustand oder mit großem Grundstück sind stark nachgefragt und entsprechend teuer. Wer eine Immobilie in den alten Dörfern erwirbt, kauft nicht nur ein Haus, sondern auch ein Stück friesische Kultur.

Südstrand & Insellagen

Haus am Südstrand auf Föhr.

Der Südstrand von Föhr gilt als eine der exklusivsten Lagen der Insel.

Kilometerlanger Sandstrand, freier Blick aufs Meer und die direkte Nähe zu Freizeitmöglichkeiten machen den Standort besonders für Zweitwohnsitzkäufer und Ferienhausbesitzer attraktiv.

Immobilien hier sind äußerst rar und erzielen die höchsten Preise der Insel – oft deutlich oberhalb des Durchschnitts.

Auch in den ruhigeren Randlagen abseits der größeren Orte finden sich besondere Objekte, zum Beispiel alleinstehende Häuser oder alte Bauernhöfe, die zu Ferienimmobilien umgebaut wurden.

Diese Lagen bieten viel Privatsphäre und eignen sich vor allem für Käufer, die Wert auf Ruhe und Natur legen. Allerdings ist hier die Infrastruktur eingeschränkter, was vor allem für Dauerbewohner berücksichtigt werden sollte.

Kaufprozess & rechtliche Aspekte

Ein Hauskauf auf Föhr unterscheidet sich in vielen Punkten nicht von Immobilienkäufen auf dem Festland – dennoch gibt es einige Besonderheiten, die Käufer kennen sollten.

Neben den klassischen Schritten wie Kaufvertragsabschluss und Grundbucheintrag spielen vor allem die Finanzierung, die Nebenkosten und die Wahl zwischen Makler oder privatem Kauf eine wichtige Rolle.

Finanzierung & Nebenkosten

Beim Hauskauf auf Föhr müssen Käufer neben dem Kaufpreis mit erheblichen Zusatzkosten rechnen.

Typisch sind die Grunderwerbsteuer von 6,5 % in Schleswig-Holstein, Notar- und Grundbuchgebühren von rund 1,5 % sowie eine Maklerprovision, die je nach Anbieter bis zu 3,57 % betragen kann.

Diese Nebenkosten summieren sich schnell auf mehrere zehntausend Euro.

Die Finanzierung unterscheidet sich grundsätzlich nicht vom Festland, doch Banken prüfen bei Ferienimmobilien oft strenger. Viele Institute verlangen ein höheres Eigenkapital, insbesondere wenn das Objekt überwiegend als Zweitwohnsitz oder zur Vermietung genutzt werden soll.

Käufer sollten sich daher frühzeitig mit ihrer Hausbank oder einem spezialisierten Finanzierungsberater abstimmen.

Makler oder privat kaufen?

Die meisten Immobilien auf Föhr werden über Maklerbüros angeboten.

  • Das hat Vorteile: Makler kennen den Markt genau, können bei Preisverhandlungen unterstützen und helfen bei der Abwicklung rechtlicher Formalitäten. Allerdings fällt in den meisten Fällen eine Provision von bis zu 3,57 % an, die zusätzlich zum Kaufpreis gezahlt werden muss.

Ein privater Kauf – etwa über Kontakte oder lokale Aushänge – ist seltener, kann aber provisionsfrei sein.

Hier sind Käufer jedoch stärker auf sich gestellt: Die Marktkenntnis fehlt, Unterlagen müssen selbst geprüft und Preisverhandlungen eigenständig geführt werden.

Wer diesen Weg geht, sollte sich unbedingt juristisch absichern und professionelle Beratung hinzuziehen.

Ferienhaus als Investment

Ein Haus auf Föhr ist nicht nur ein Traum für den Eigenbedarf, sondern kann auch als Kapitalanlage interessant sein.

Die Insel verzeichnet seit Jahren eine konstant hohe Nachfrage nach Ferienunterkünften, wodurch viele Eigentümer ihre Immobilien erfolgreich vermieten.

Gleichzeitig birgt ein Investment auch Risiken – etwa durch schwankende Auslastungen oder hohe Instandhaltungskosten.

Renditepotenzial

Die Vermietung von Ferienhäusern auf Föhr gilt als lukrativ, da die Insel ganzjährig Besucher anzieht – von Sommerurlaubern über Wellnessgäste bis hin zu Naturliebhabern im Herbst und Winter.

Entsprechend hoch ist die Auslastung vieler Objekte.

Je nach Lage, Ausstattung und Größe sind jährliche Bruttorenditen von 3 bis 6 % realistisch.

Besonders gefragt sind Häuser in Strandnähe oder mit typischem Inselcharakter, etwa Reetdachhäuser. Sie lassen sich zu höheren Preisen vermieten und sind oft langfristig ausgebucht.

Wer in einer zentraleren Lage investiert, profitiert zusätzlich von kurzen Wegen zu Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten.

Allerdings dürfen die laufenden Kosten nicht unterschätzt werden: Instandhaltung, Verwaltung und Vermarktung können die Rendite spürbar mindern.

Ausstattung & Trends

Damit sich eine Ferienimmobilie auf Föhr erfolgreich vermieten lässt, kommt es nicht nur auf die Lage, sondern auch auf die Ausstattung an.

Gäste erwarten heute eine moderne Einrichtung, schnelles WLAN und eine gut ausgestattete Küche.

Besonders gefragt sind zudem Häuser mit Terrasse, Garten oder Sauna – Extras, die den Aufenthalt auch in der kühleren Jahreszeit attraktiv machen.

Ein klar erkennbarer Trend geht in Richtung Nachhaltigkeit: Energieeffizienz, moderne Heizsysteme und umweltfreundliche Materialien gewinnen an Bedeutung.

Käufer, die in diese Aspekte investieren, erhöhen nicht nur die Attraktivität für Feriengäste, sondern sparen langfristig auch bei den Betriebskosten.

Praktische Tipps für den Hauskauf auf Föhr

Ein Immobilienkauf auf Föhr ist mit besonderen Herausforderungen verbunden – von hohen Preisen über begrenzte Angebote bis hin zu speziellen Anforderungen bei Ferienimmobilien. Damit du gut vorbereitet bist, hilft dir die folgende Checkliste mit den wichtigsten Punkten:

  • Frühzeitig Finanzierung klären und ausreichend Eigenkapital bereithalten – Banken prüfen Ferienhäuser strenger.
  • Den Markt regelmäßig beobachten, da attraktive Objekte oft schnell verkauft sind.
  • Kaufnebenkosten realistisch einplanen (Grunderwerbsteuer, Notar, Makler, mögliche Sanierungskosten).
  • Lage bewusst wählen: Nähe zum Strand oder zu Wyk steigert den Wert, ruhige Dörfer bieten mehr Privatsphäre.
  • Bei Reetdachhäusern besonders auf Sanierungsbedarf und laufende Instandhaltung achten.
  • Ferienvermietung nur mit klarer Kalkulation starten: Auslastung, Betriebskosten und Verwaltung berücksichtigen.
  • Experten hinzuziehen – Makler, Gutachter und im Zweifel auch einen Fachanwalt für Immobilienrecht.

So stellst du sicher, dass du beim Hauskauf auf Föhr keine wichtigen Punkte übersiehst und deine Entscheidung langfristig trägt.

Fazit: Lohnt sich ein Hauskauf auf Föhr?

Der Hauskauf auf Föhr ist mit hohen Preisen und starker Konkurrenz verbunden, kann sich aber trotzdem lohnen – sowohl für Eigennutzer als auch für Investoren.

Wer hier kauft, entscheidet sich nicht nur für eine Immobilie, sondern für ein Stück friesisches Lebensgefühl in einer der beliebtesten Ferienregionen Deutschlands.

Attraktive Lagen wie Wyk oder der Südstrand bieten beste Wertstabilität, während die traditionellen Dörfer mit Ruhe und Charme punkten.

Wichtig bleibt: Kaufinteressenten sollten frühzeitig die Finanzierung sichern, den Markt aufmerksam beobachten und auf professionelle Beratung setzen.

Unterm Strich gilt: Ein Haus auf Föhr ist selten ein Schnäppchen – dafür aber eine langfristige Investition in Lebensqualität und Werthaltigkeit.

FAQ – Häufige Fragen zum Hauskauf auf Föhr

Was kostet ein Haus auf Föhr im Durchschnitt?

Die Quadratmeterpreise liegen 2025 im Schnitt bei 6.500–7.000 Euro pro Quadratmeter. In Toplagen wie Wyk oder am Südstrand können die Preise deutlich höher ausfallen.

Welche Lagen sind auf Föhr besonders gefragt?

Am beliebtesten sind Häuser in Wyk mit Strandnähe und Infrastruktur. Aber auch die alten Friesendörfer wie Nieblum oder Oldsum ziehen Käufer an, die Ruhe und Tradition schätzen.

Lohnt sich ein Haus auf Föhr als Investment?

Ja, vor allem durch die starke Nachfrage nach Ferienunterkünften. Bruttorenditen zwischen 3 und 6 % sind möglich – abhängig von Lage, Ausstattung und Auslastung.

Gibt es Besonderheiten beim Kaufprozess auf Föhr?

Der Ablauf ähnelt dem Festland, doch die Angebote sind begrenzt und oft schnell vergriffen. Käufer sollten Nebenkosten, Maklerprovision und besondere Anforderungen bei Ferienhäusern einkalkulieren.

Sind Reetdachhäuser auf Föhr empfehlenswert?

Sie sind stark nachgefragt und bieten typischen Inselcharme, erfordern aber regelmäßige Pflege und höhere Instandhaltungskosten.

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