Hans Rosenthal und seine enge Verbindung zur Insel Föhr

Lukas Remming

Hans Rosenthal Grabstein auf Friedhof in Berlin.

Hans Rosenthal gehört zu den bekanntesten deutschen Showmastern der Nachkriegszeit – sein Ausruf „Das war spitze!“ aus der Kultsendung Dalli Dalli ist bis heute unvergessen.

Doch abseits der Fernsehstudios hatte Rosenthal einen Ort, an dem er Ruhe fand: die Nordseeinsel Föhr.

Besonders das kleine Dorf Utersum wurde zu seinem Rückzugsort, wo er ein Haus besaß, Ehrenbürger wurde und bis heute mit einem Gedenkstein geehrt wird.

Kurzüberblick: Hans Rosenthal auf Föhr
  • Ferienhaus: in Utersum, Rückzugsort für Familie und Freunde
  • Ehrenbürger: Auszeichnung der Gemeinde Utersum
  • Gedenkstein: am Deich in Utersum, nahe dem Strand
  • Bekanntes TV-Dokument: NDR-Sendung „Mit Hans Rosenthal auf der Insel Föhr“ (1978)

Wer war Hans Rosenthal? (Kurzbiografie)

Hans Rosenthal im Anzug.
Hans Rosenthal

Hans Günter Rosenthal wurde am 2. April 1925 in Berlin geboren.

Als Kind jüdischer Eltern erlebte er den Nationalsozialismus hautnah: Seine Familie wurde deportiert und ermordet, er selbst überlebte im Versteck bei Freunden in Berlin.

Nach dem Krieg begann er eine Karriere beim Rundfunk, zunächst beim RIAS, später im Fernsehen.

Bekannt wurde er vor allem als Moderator der Show Dalli Dalli (bei ZDF.de anschauen), die in den 1970er- und 1980er-Jahren zu den beliebtesten Unterhaltungssendungen in Deutschland gehörte.

Mit seiner sympathischen Art, seiner Energie und seinem Markenzeichen – dem kleinen Hüpfer beim Ausruf „Das war spitze!“ – wurde er zum Publikumsliebling.

Doch abseits des Rampenlichts suchte Rosenthal Orte, die ihm Normalität gaben – und fand sie immer wieder auf Föhr.

Bis zu seinem Tod 1987 prägte er das deutsche Fernsehen über Jahrzehnte hinweg.

Urlaub und Lebensmittelpunkt von Hans rosenthal auf Föhr

Auf Föhr fand Hans Rosenthal den Ausgleich zum hektischen Showgeschäft.

In Utersum besaß er ein Ferienhaus, das über viele Jahre hinweg sein fester Rückzugsort war. Dort verbrachte er regelmäßig mehrere Wochen mit seiner Familie – fernab von Kameras und Rampenlicht.

Wer damals über die Dorfstraße ging, konnte ihm leicht begegnen.

Mal kam er vom Bäcker mit einer Tüte Brötchen, mal fuhr er mit dem Fahrrad zum Deich. Starallüren hatte er keine – für die Utersumer war er ein Nachbar wie jeder andere, der sich Zeit für einen kurzen Plausch nahm.

Die Insel bedeutete für ihn vor allem Ruhe und Normalität: Spaziergänge am Strand, Wattwanderungen oder einfach still in den Dünen sitzen.

Viele Insulaner erinnern sich noch heute an seine Bodenständigkeit – und daran, dass der große Showmaster auf Föhr einfach „Hansi“ war.

Ehrenbürger von Utersum und bleibende Erinnerung

Die Utersumer ehrten Hans Rosenthal für seine enge Bindung an den Ort und verliehen ihm die Ehrenbürgerwürde – eine Auszeichnung, die bis heute Seltenheitswert hat.

Am Strand erinnert ein schlichter Gedenkstein an ihn.

Er liegt etwas zurückgesetzt am Deich und ist leicht zu übersehen, was gut zu Rosenthals unprätentiöser Art passt.

Der Gedenkstein ist heute auch in Tourenportalen wie Komoot verzeichnet.

Zusätzlich trägt der Platz vor dem ehemaligen Gästehaus seinen Namen. Für viele Einheimische ist das nicht nur eine Erinnerung an den Showmaster, sondern auch an einen Nachbarn, der ein Stück Dorfgeschichte mitgeschrieben hat.

Hans Rosenthal im Fernsehen mit Föhr

1978 widmete der NDR Hans Rosenthal eine eigene Urlaubssendung: „Mit Hans Rosenthal auf der Insel Föhr“.

Darin führte er das Publikum durch seine persönliche Lieblingsinsel – eine Mischung aus Unterhaltung und Werbung für die Nordsee.

Die Sendung war damals ein Quotenhit und brachte vielen Fernsehzuschauern Föhr erstmals näher.

Für die Insel selbst war es ein Glücksfall: Millionen Menschen sahen plötzlich die Strände, Dörfer und das Inselleben, verbunden mit dem sympathischen Gesicht Rosenthals.

Noch heute erinnern sich viele Föhrer daran, wie Kamerateams durchs Dorf zogen. Für manche war es das erste Mal, dass ihr Heimatort im großen Fernsehen gezeigt wurde – ein Ereignis, das sich eingeprägt hat.

Bedeutung für die Insel Föhr heute

Auf Föhr ist Hans Rosenthal längst mehr als nur eine Erinnerung aus alten Fernsehtagen.

Besonders in Utersum ist sein Name bis heute präsent – viele ältere Insulaner erzählen noch immer von Begegnungen mit ihm, während jüngere ihn meist nur aus Erzählungen kennen.

Der schlichte Gedenkstein am Deich wirkt unscheinbar.

Wer aber davor innehält, erfährt oft eine kleine Geschichte: Ein Nachbar berichtet, wie Rosenthal einst lachend am Strand stand, oder wie er sich im Dorf gern „Hansi“ nennen ließ.

So wird aus dem Stein ein stiller Ankerpunkt lebendiger Erinnerungen.

Für die Insel insgesamt ist Rosenthal ein Beispiel dafür, wie Prominenz und Bodenständigkeit zusammenpassen können.

Er brachte ein Stück Fernsehglanz nach Föhr – und zeigte zugleich, dass er hier einfach ein Teil der Gemeinschaft war.

Hans Rosenthal und Föhr: ein Vermächtnis, das bleibt

Hans Rosenthal war einer der prägenden Entertainer Deutschlands – doch auf Föhr zeigte er seine private Seite. In Utersum fand er Ruhe, Nähe zu den Menschen und ein Stück Heimat, das weit über seine Fernsehkarriere hinausreichte.

Noch heute erinnern Gedenkstein und Platz an ihn.

Wer am Strand von Utersum vorbeikommt, trifft dort nicht nur auf ein Stück Dorfgeschichte, sondern auch auf die Spuren eines Mannes, der Föhr mit seiner Herzlichkeit bereichert hat.

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